Hermann von Gilm zu Rosenegg

Hermann von Gilm zu Rosenegg wurde am 1.11.1812 in Innsbruck geboren und verbrachte seine Jugend in Vorarlberg, wo er in Feldkirch das Gymnasium besuchte. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck war er ab 1840 Staatsbeamter in Schwaz, Bruneck und Rovereto. 1846 kam er nach Wien und arbeitete zunächst als Konzeptspraktikant in der Hofkanzlei, nach deren Auflösung im k.k. Innenministerium. 1856 wurde er in Linz zum Leiter des Präsidialbüros der Statthalterei ernannt. In seiner Zuständigkeit für das Theaterressort verfasste er Theaterberichte und verhinderte grobe Eingriffe in die Spielpläne und Texte der Stücke. Für seine feinsinnigen Gedichte erntete Hermann von Gilm Lob. In den politischen Liedern spiegelt sich sein erhitztes Gemüt, und als Gegner der Jesuiten schrieb er scharfe Polemiken. Im Umgang mit seinen Werken trat er der Öffentlichkeit gegenüber zurückhaltend auf. Als Liberaler konnte der Beamte seine politische und kirchliche Überzeugung nicht unter seinem Namen publizieren. Zu Lebzeiten erschien nur der Gedichtband „Tiroler Schützenleben“. Gottfried Benn schätzte den Dichter. Richard Strauss vertonte 1885 acht Gedichte aus dem Zyklus „Die letzten Blätter“ als sein Opus 10. Hermann von Gilm starb am 31.5.1864 in Linz.

Werke u.a.:

1836: Märzveilchen
1839: Sommerfrischlieder aus Natters
1844: Sophienlieder
1863: Tiroler Schützen-Leben
1864-65: Gedichte: Zwei Bände
1868: Nachtrag
1894: Gedichte