Aus den Heidebildern
Annette von Droste-Hülshoff
Aufnahme 2003
Es verrieselt, es verraucht,
 Mählich aus der Wolke taucht
 Neu hervor der Sonnenadel.
 In den feinen Dunst die Fichte
 Ihre grünen Dornen streckt,
 Wie ein schönes Weib die Nadel
 In den Spitzenschleier steckt;
 Und die Heide steht im Lichte
 Zahllos blanker Tropfen, die
 Am Wacholder zittern, wie
 Glasgehänge an dem Lüster.
 Überm Grund geht ein Geflüster,
 Jedes Kräutchen reckt sich auf,
 Und in langgestrecktem Lauf,
 Durch den Sand des Pfades eilend,
 Blitzt das goldne Panzerhemd
 Des Kuriers; am Halme weilend
 Streicht die Grille sich das Naß
 Von der Flügel grünem Glas.
 Grashalm glänzt wie eine Klinge,
 Und die kleinen Schmetterlinge,
 Blau, orange, gelb und weiß,
 Jagen tummelnd sich im Kreis.
 Alles Schimmer, alles Licht,
 Bergwald mag und Welle nicht
 Solche Farbentöne hegen,
 Wie die Heide nach dem Regen.
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Aus den Heidebildern [Droste-Hülshoff-01]

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