Empfindsamkeit 1740-1790

Die Empfindsamkeit ist eine Strömung, die aus der literarischen Epoche der Aufklärung erwachsen ist. Inhaltlich stellt sie den vernünftigen sowie rationalen Ansätzen der Aufklärung das Sentimentale und Empfindsame zur Seite. Die Empfindsamkeit ist jedoch nicht als Gegenbewegung, sondern eher als Ergänzung der aufklärerischen Ideen zu verstehen. Datieren lässt sie sich auf die Zeitspanne zwischen 1740 und 1790. Natürlich beginnt keine Strömung an einem Tag und endet an einem anderen. Wie bei anderen literarischen Epochen und Strömungen gibt es Überlappungen und fließende Übergänge. Das gilt im besonderen Maße in diesem Fall, in dem zwei literarische Richtungen weitgehend parallel verlaufen. Selbst ein und derselbe Autor wird im Laufe seiner Entwicklung zunächst der einen, später der anderen Epoche zugeordnet werden, wie zum Beispiel Goethe und Schiller zunächst Protagonisten des Sturm und Drang später Hauptvertreter der Weimarer Klassik. Zu den Hauptvertretern der Empfindsamkeit in der deutschen Literatur zählen u.a. Claudius, Klopstock und Hölty. In Frankreich und England finden sich empfindsame Tendenzen ab 1700.