Rudolf Hagelstange

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Rudolf Hagelstange wurde am 14.1.1912 in Nordhausen geboren, besuchte dort das humanistische Gymnasium, studierte von 1931 bis 1933 Philologie in Berlin und war von 1936 bis 1938 Volontär bei der Nordhäuser Zeitung. 1938 wurde er Mitteldeutscher Meister im Stabhochsprung. 1939 besuchte er die Reichspresseschule. Während des Zweiten Weltkrieges war er bei der Nachrichtentruppe, 1944 Kriegsberichterstatter in Frankreich und Italien. Als er aus der Kriegsgefangenschaft zurückkam, veröffentlichte er seinen ersten großen Gedichtband: „Venezianisches Credo“. Die in den letzten Kriegswochen in Venedig entstandenen 35 Sonette brachten zum Ausdruck, was viele junge Soldaten empfanden, die sich um ihre Jugend betrogen fühlten, die Sehnsucht nach einem anderen Leben. Die unmittelbar nach Kriegsende veröffentlichten Sonette machten Hagelstange auf einen Schlag berühmt. Mit diesem Zyklus traf er den Nerv einer ganzen Generation.
Sein Gesamtwerk ist breit gefächert; er war als Herausgeber, Lyriker, Romancier und Essayist tätig. Er vertrat auf vielen Auslandsreisen die deutsche Nachkriegsliteratur. Zusammen mit Hans Erich Nossack war Hagelstange 1961 als Repräsentant der bundesdeutschen Schriftsteller auf der Feier zum 100. Geburtstag von Rabindranath Tagore in Neu-Delhi. Als Chronist der Olympischen Spiele fuhr er 1960 nach Rom und 1964 nach Tokio. In den 1980er Jahren stand er dem Bundesverband Deutscher Autoren vor. Heute trägt die Stadtbibliothek in Nordhausen seinen Namen. Von 1971 bis zu seinem Tod lebte er in Erbach (Odenwald). Er starb am 5.8.1984 in Hanau.

Werke u.a.:

1939:  Ich bin die Mutter Cornelias: Erzählung
1943:  Es spannt sich der Bogen: Gedichte.
1943:  Allegro - Ein italienischer Bilderbogen mit Versen. Helmut Bibow mit Versen von Rudolf Hagelstange. Hrsg.: Einheit 43402. Im Rahmen der Truppenbetreuung bei Mona, erschienen bei Mondadori, Verona 1944. Im seit 8. September von den Deutschen besetzten Italien erschienen.
1945:  Venezianisches Credo - Sonette. Officina Bodoni, Verona. Diese Auflage war offensichtlich noch vor Ende des Krieges im besetzten Italien erschienen.
1946:  Venezianisches Credo - Sonette.
1952:  Ballade vom verschütteten Leben.
1969:  Altherrensommer
1976:  Der große Filou