Soliloquien im Somarausch

Vedische Lyrik

Aufnahme 2018


25. Soliloquien im Somarausch (X 119)
Die Person oder die Personen, die als Sprecher auftreten, berichten von selbstgemachten Bewußtseinserfahrungen nach dem Genuß des halluzinogenen Soma-Tranks. Im gegebenen Fall bestehen sie im lebendig geschilderten torkelnden Taumelflug, der wie der eines Kiebitzes den Eindruck eines betrunkenen Vogels vermittelt. Die somatrunkenen Brahmanen benehmen sich jeder wie ein Kiebitz, hüpfen mit ausgebreiteten Armen torkelnd umher und rufen „Ich kann fliegen!“ – „Ich hingegen bin groß wie ein Haus, etc.“ – „Kiwitt!“. So gesehen wäre das Lied als Satire auf somatrinkende Brahmanen zu interpretieren. Vor dem Hintergrund der bekannten Wirkungen des Somarausches und der Tatsache, daß davon gemeinschaftlich ausgiebig getrunken wurde, ist keineswegs auszuschließen, daß Trink- und Opferfeste auch zu solch ausgelassenen Verhaltensweisen geführt haben, worüber der Dichter sich in seinem Lied nun lustig macht.