Elisabeth Langgässer

Elisabeth Langgässer wird am 23. 2. 1899 in Alzey als Tochter eines zum Katholizismus konvertierten jüdischen Vaters und einer strenggläubigen katholischen Mutter geboren. Nach Schulzeit und Studium ist sie bis 1928 in Hessen als Lehrerin tätig. Am 1. Januar 1929 kommt ihre erste Tochter Cordelia zur Welt.
Elisabeth Langgässer verläßt den hessischen Staatsdienst und geht nach Berlin, um dort eine Dozentur für Pädagogik und Methodik an der sozialen Frauenfachschule zu übernehmen. 1935 heiratet sie in Berlin Wilhelm Hoffmann, einen Philosophen mit Staatsexamen in katholischer Theologie, der eine Zeit lang Novize bei den Benediktinern in Maria Laach und Beuron gewesen war und bei Heidegger über Augustinus promoviert hatte.
Aus dieser Ehe gehen drei Töchter hervor. Nach den sogenannten Nürnberger Gesetzen des NS-Staates gilt die Ehe des „arischen“ Philosophen mit der katholisch getauften „Halbjüdin“ als „privilegierte Mischehe“, die voreheliche Tochter Cordelia hingegen, die drei jüdische Großelternteile hat, als „jüdisch“. Im Jahre 1936 wird Elisabeth Langgässer aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und erhält Publikationsverbot. Für Wilhelm Hoffmann bedeutet die Ehe mit der „Halbjüdin“ das Aus seiner akademischen Karriere. Den zweiten Weltkrieg erlebt die Familie Hoffmann-Langgässer in Berlin. 1944 wird die Tochter Cordelia über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert. Doch sie überlebt das Kriegsende und gelangt nach Schweden. Im Januar 1946 erhält Elisabeth Langgässer Nachricht von Cordelias Rettung. Das Gedicht „Frühling 1946“ ist unter dem Eindruck dieser Nachricht entstanden.
Am 25. 7. 1950 stirbt Elisabeth Langgässer an multipler Sklerose.

Werke u.a.:

1924: Der Wendekreis des Lammes
1932 Proserpina
1935: Die Tierkreisgedichte
1936: Der Gang durch das Ried
1938: Rettung am Rhein
1989: Das unauslöschliche Siegel
1947: Der Laubmann und die Rose
1947: Der Torso
        Untergetaucht
        Glück haben
        Saisonbeginn
        Nichts Neues
1949: Das Labyrinth
1950: Märkische Argonautenfahrt

Gesammelte Werke (5 Bände), postum 1959–64
Ausgewählte Erzählungen, postum 1984