Georg Trakl

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Georg Trakl wurde am 3.2.1887 als Sohn eines Eisenhändlers in Salzburg geboren. Die Mutter hatte ein schwieriges Verhältnis zu ihren Kindern und war drogenabhängig. Die Kinder wurden von einer französischen Gouvernante erzogen. Sie brachte Trakl die französische Sprache, Literatur und Lyrik nahe. Einflüsse von Baudelaire und Rimbaud sind in seinem späteren literarischen Schaffen deutlich erkennbar. Zu seiner viereinhalb Jahre jüngeren Schwester Margarethe entwickelte sich eine enge Beziehung. Viele seiner Gedichte enthalten deutliche Hinweise, z.B. „Blutschuld“.
1905 beendete er seine Schullaufbahn ohne Matura. In diese Zeit fielen auch seine ersten Experimente mit Drogen. Er begann ein dreijähriges Apothekerpraktikum in Salzburg. Durch diese Anstellung war es für ihn leicht, an Rauschmittel zu kommen. 1908 schloss er das Praktikum ab und begann anschließend ein Pharmaziestudium in Wien. Gleichzeitig nahm seine Schwester ein Klavierstudium an der Wiener Musikakademie auf. Nach dem Tod des Vaters 1910 geriet die Familie in finanzielle Schwierigkeiten. Trakl graduierte dennoch als Magister der Pharmazie und trat kurz danach als Einjährig-Freiwilliger in den Militärdienst bei einer Sanitätsabteilung in Wien ein. Zu dieser Zeit verfiel er immer mehr in Depression und Drogenexzesse. Es gelang ihm jedoch ein dichterischer Durchbruch in eine reifere, schwermütige Lyrik.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Trakl als Militärapotheker einberufen. Er erlebte die Schlacht bei Grodek mit. Fast einhundert Schwerverwundete hatte er unter schlechtesten Bedingungen allein zu versorgen, ohne Möglichkeit, den Sterbenden zu Hilfe zu kommen. Trakl erlitt einen Nervenzusammenbruch. In „Grodek“, seinem letzten Gedicht, verarbeitete er wenige Tage vor seinem Tod diese Erfahrung. Innerlich zerbrochen beging er am 3.11.1914 im Lazarett von Krakau Selbstmord durch eine Überdosis Kokain.

Trakl gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des österreichischen Expressionismus. Sein Gesamtwerk ist geprägt von Schwermut, Trauer und der Suche nach Gott. Tod, Verfall und der Untergang des Abendlandes sind zentrale Aussagen seiner tiefen Lyrik voller Symbole und Metaphern. Herbst und Nacht bilden die Leitmotive seiner Dichtung.

Werke u.a.:

1913:  Gedichte
1915:  Sebastian im Traum (Gedichte)
1917:  Die Dichtungen (Gedichte, Herausgeber: K. Roeck)

Schriftzug Trakl